Es sollte so sein

Adrian Ebens, 19.07.2012

(English)

 

Ich saß an meinem Schreibtisch, als es plötzlich sachte an die Tür klopfte. Ich war mir nicht sicher, ob es nur mein Sohn Daniel war, oder ob tatsächlich ein Besucher anklopfte. Ich spähte durchs Fenster und sah eine junge Afrikanerin vor der Tür stehen. Also ging ich und öffnete die Tür um zu sehen, was ihr Anliegen war.

Sie erklärte, sie sei Vertreterin einer Firma, die von der Regierung beauftragt worden sei, Glühbirnen an den neuen Energiesparplan anzupassen, und die Glühbirnen würden kostenlos ausgetauscht werden. Kostenlos!

Nun, dagegen kann ich nichts einwenden!”

Sie sagte: “Weihnachtsgeschenke im Juli!”

Erstaunlich!” erwiderte ich.

 

Während wir uns unterhielten, fragte sie mich: “Und was arbeiten Sie so?” Ich erwiderte: “Einen Augenblick, ich zeige es Ihnen!”

Ich ging ins Haus und holte ein Exemplar meines kleinen Buches Identity Wars. Ich gab es ihr und sagte: „Ich bin der Autor, ich schreibe über Dinge wie Selbstwert aus einer christlichen Perspektive.“

Sie fragte: „Sie sind Christ?“ „Ja,“ erwiderte ich und war gespannt, was sie als Nächstes sagen würde.

Ich auch“ war ihre Antwort. Sie betrachtete den Buchumschlag und sagte dann ganz offen: „Jetzt weiß ich, warum ich hier bin.“

Das klang nach göttlicher Führung und so fragte ich nach: „Warum denn?“ „Ich komme aus Kenia und wollte hier in Australien studieren. Ich konnte jedoch keine Stelle in meinem Arbeitsbereich finden, so dass ich nun diese Stelle annehmen musste. Gestern Abend rief ich zum Herrn und fragte ihn, was ich denn eigentlich hier draußen zu suchen habe, was der Zweck dieser ganzen Sache ist.“

Ich bat sie ins Haus und zeigte ihr ein weiteres Buch von mir mit dem Titel My Beloved. Ich meinte: „Ich möchte sie allerdings nicht überladen mit …”

Oh nein,” sagte sie, “darf ich dieses Buch auch mitnehmen?” „Natürlich,“ erwiderte ich.

 

Dann erklärte sie mir ihre Aufgabe und wir gingen durchs Haus und suchten nach Glühbirnen, die ausgewechselt werden müssten. Wir fanden 24 davon. „Als ich zu Ihrem Haus kam, dachte ich, hier müsste es jede Menge Glühbirnen zu wechseln geben, aber ich stellte mir den Besitzer protzig und unfreundlich vor,“ sagte sie. Ich lachte und meinte: „Das ist verständlich, schließlich ist es ja ein sehr großes Haus, nicht wahr?“ Dann sagte sie: „Erstaunlich! Ich habe hier mehr Glühbirnen zusammenbekommen als in allen anderen Häusern zusammen, die ich diese Woche besucht habe.“ „Gelobt sei Gott!“ antwortete ich. „Darf ich noch ein Gebet für Sie sprechen, bevor Sie gehen?“ “Ja, das wäre gut,” sagte sie.

 

Ich betete, dass unser Vater ihre Arbeit segnen würde, dankte Ihm, dass wir uns begegnet waren und sie eine Antwort darauf gefunden hatte, warum sie so weit ins wüstenähnliche Hinterland kommen musste. (Mildura, Australien, befindet sich an einem Fluss gerade am Rand einer Wüste. In Google Maps lässt sich sehen, wie weit es von anderen Orten entfernt ist!). Ich betete, dass sie genügend Glühbirnen auswechseln könnte und schloss das Gebet dann ab. Gerade in dem Augenblick bekam ich den Eindruck, einige weitere Glühbirnen in unserem Haus zu überprüfen und fand noch sieben!

Das ist ein Wunder!“ rief sie aus. „Ich habe mein gesamtes Wochenpensum erfüllt – nur in diesem einen Haus!“ Wir mussten alle Glühbirnen auswechseln, damit sie die Erneuerung belegen konnte. Bei eine Glühbirne ließ sich die Lichthaube nicht mehr gut eindrehen. Ich meinte: „Früher hat mich eine solche Situation oft sehr frustriert, heute bete ich stattdessen. Bitten wir unseren Vater um Hilfe.“ Sie schaute mich fassungslos an, als ich die Lichthaube innerhalb von 10 Sekunden nach dem Gebet eingedreht hatte. „Noch ein Wunder!“ meinte sie. „Erstaunlich.“

Ist unser Vater nicht wunderbar?” fragte ich mit dankbarem Herzen für diese kleinen Liebesbeweise, die uns die Fürsorge unseres himmlischen Vaters kundtun. Während unseres Gesprächs erwähnte sie irgendwann ihre Heimat in Kenia. Ich erzählte ihr von einem Freund, Jonathan Otto, der in Kenia arbeitet, und zeigte ihr einige Bilder, die Jonathan auf einer Website veröffentlicht hatte.

Wie schön, das ist mein Volk,“ strahlte sie. Dann zeigte sie mir ihre Website www.ablutionfoundation.com.au, die dabei hilft, den Menschen in Kenia sanitäre Anlagen zur Verfügung zu stellen.

 

Wir tauschten unsere Adressen aus und ich sagte ihr, ich würde versuchen, eine Stelle in ihrem Arbeitsbereich für sie zu finden. Dann verabschiedeten wir uns mit dem frohen Wissen, dass unser Vater diese Begegnung geführt hatte und auf den Ruf eines seiner Kinder gehört und ihr gezeigt hatte, dass sie so weit ins Hinterland kommen musste, um das Wirken seiner Vorsehung zu erfahren.

Danke, Vater, für deine liebevolle Hand, die diese junge Dame zu uns nach Hause führte, damit wir ihr bezeugen konnten, welch gütiger Vater du bist. Mögen die Bücher, die sie empfangen hat, in einer Weise Frucht tragen, die wir noch gar nicht ermessen können. Mögest du mich weiterhin benutzen, um anderen die Liebe unseres Vaters zu zeigen. Das bitte ich im wunderbaren Namen Jesu. Amen.

 

(Diese Geschichte fand ungefähr vor drei Wochen statt. Mein Herz ist immer noch von Freude erfüllt, wenn ich daran denke. Danke, Vater, danke, Herr Jesus!)