Adrian Ebens
Der Apostel Johannes gibt uns die großartige Definition unseres himmlischen Vaters in folgenden Versen:
„Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.“ 1. Johannes 4, 7 – 8
Das Wort für diese Liebe ist natürlich Agape. Dieses Wort Agape spricht von einer vollständig gütigen und wohlwollenden Liebe. Diese Liebe gibt, ohne dass der Empfänger irgendetwas tun muss, um sie sicherzustellen. Johannes beschreibt diese Liebe ganz eindeutig in folgenden Versen:
„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab ...“ Johannes 3, 16
„Darin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben sollen ...“ 1. Johannes 4, 9
„Darin besteht die Liebe – nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und seinen Sohn gesandt hat als Sühnopfer für unsere Sünden.“ 1. Johannes 4, 10
Es ist das Geschenk Seines Sohnes an uns, die wir eines solchen Geschenkes in keinster Weise würdig sind, das die Agape Gottes offenbart.
Wenn wir die Reinheit dieses Geschenkes sehen, dieses Schenken Seines Sohnes an uns, dieses Hingeben Seines Sohnes, um den schändlichsten und schmerzhaftesten Tod für uns zu sterben, so offenbart das einer Welt voller Sünde die unglaubliche, atemberaubende, kostbare und reine Agape-Liebe Gottes.
Wenn Menschen diese Liebe in ihrer beeindruckenden Schlichtheit anschauen, wird entweder ihr Herz erweicht oder oder sie widerstehen ihr auf Höchste. Es ist keine Liebe, die eine passive Reaktion zulässt. Sie provoziert, sie ruft aus, sie appelliert und verlangt geradezu nach einer Erwiderung.
Der Feind unserer Seelen weiß, dass, wenn Männer und Frauen die Reinheit dieser Liebe erfassen können, wird es tatsächlich diese Welt auf den Kopf stellen (Apostelgeschichte 17, 6). Um die Macht dieser Liebe zu vermindern, hat Satan sich einen Hintergrund für die Geschichte vom Kreuz ausgedacht, mit dem er viele Aspekte des Evangeliums predigen und doch noch die Reinheit dieser Agape vor den Menschen verbergen kann. Damit verwässert und verdirbt er die Wahrheit, dass Gott uns liebt allein aus dem Grund, wer Er ist und nicht wer wir sind, oder weil wir in irgendeiner Weise anziehend für Ihn wären.
Die süße Agape, die Gott für den Menschen hegt, muss gegründet sein auf einem Verständnis der Liebe, die Gott für Seinen Sohn hat. Jede Offenbarung der Liebe Gottes baut auf der Eckstein-Liebe auf, die zwischen Gott und Seinem Sohn besteht. Welcher Art ist die Liebe, die Gott für Seinen Sohn hat?
„Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.“ Johannes 3,35
Die Bibel sagt uns, dass die Liebe, die Er für seinen Sohn hat, Agape ist. Diese Agape offenbart sich in der Wahrheit, dass Gott Ihm alles in Seine Hand gegeben hat (eine Handlung des Gebens).
Das bringt uns zu der Frage der Gleichheit. Der Sohn hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein. Worauf beruht die Gewissheit des Sohnes? Was erachtet der Sohn nicht als Raub? Meint Er Seine ebenbürtige und dem Vater gleiche ewige Stärke, Sein Wissen und Seine Macht machen Ihn Gott gleich? Freut sich der Vater am Sohn deshalb, WEIL dieser besitzt, was Er selbst besitzt? Wenn die Gleichheit des Sohnes mit dem Vater auf Seinen innewohnenden Eigenschaften basiert, dann ist die Liebe des Vaters teilweise eine Liebe, die diese edlen, mächtigen und schönen Eigenschaften anerkennt.
Wenn wir diese Vorstellung als Tatsache annehmen und sehen, dass die Liebe des Vaters Elemente in sich hat von Wertschätzung dessen, was gut in sich selbst ist, dann ist dieser Gott eine Kombination der gütigen Agape-Liebe und der platonischen Eros-Liebe. Und genau das ist die Lehre und der Gott Roms:
„Gott ist die absolute und ultimative Quelle allen Seins, aber dieses universelle Prinzip der Schöpfung – der Logos, der Ur-Grund – ist zur gleichen Zeit ein Liebender mit all der Leidenschaft einer wahren Liebe. Eros ist deshalb aufs Höchste veredelt, jedoch zur gleichen Zeit so gereinigt, das er eins wird mit Agape.“ Papst Benedict IX Encyclical Letter 2005, Deus Caritas Est „Gott ist Liebe“.
Jede Lehre der Trinität, die die Gleichheit von Vater und von Sohn erklärt auf der Basis Ihrer innewohnenden Kraft (Allmächtigkeit), Ihrem Wissen (Allwissenheit) und Ihres Adels (Ewig-Seins) muss definitionsgemäß die Vorstellung unterstützen, dass die Liebe Gottes Eros plus Agape ist.
Die erste Reaktion ist: „Dann sagst du, sie sind nicht gleich. Du sagst, das Jesus nicht völlig göttlich ist“. Es gibt keinen Zweifel darüber, dass in Christus die ganze Fülle der Gottheit wohnt, und dass Ihm alle Dinge gehören, aber wenn all dies Ihn gleich macht, dann offenbart Gott, dass nur solche, die diese Dinge besitzen, einen echten Wert für Ihn haben können, und das ist die klarste Definition von Eros, die du jemals finden wirst.
Im Gegensatz zu dieser falschen Vorstellung sagt uns die Bibel, dass es die Agape des Vater ist, die den Sohn mit Ihm gleich gemacht hat. Wie der Vater Ihm alles gegeben hat, und dem Universum verkündet hat, dass Er Ihn Sich gleich gemacht hat, dann ist es das, und nur das allein, was Ihn gleich macht. Und in dieser Transaktion erkennen wir die Agape Gottes.
Darin, dass der Vater Seinem eingeborenen Sohn alles gegeben hat, was Er hat, und Ihn sich selbst gleichgestellt hat, können wir die hellste und klarste Definition von Agape erkennen. Der Sohn Gottes ist erklärtermaßen der höchste Beweis für die Agape des Vater! Und indem wir diesen Agape-Sohn anschauen, werden wir verwandelt in das gleiche Bild. Hat uns nicht der Vater die Liebe mitgeteilt, die Er für Seinen Sohn hat?
„Und siehe, eine Stimme kam vom Himmel, die sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Matthäus 3, 17
Der einzig mögliche Weg um zu gewährleisten, dass Gott wirklich Agape ist, bedeutet zu wissen, dass Gott Seinen Sohn liebt, weil Er Ihm alles gegeben hat, und nicht weil der Sohn bereits alles besitzt und der Vater sich davon angezogen fühlt. Wenn nur die leiseste Vorstellung in uns ist, dass der Vater den Sohn liebt wegen Seiner innewohnenden oder seinsmäßigen Vorzüge, dann ist die Reinheit von Agape verdorben.
Deshalb, wenn wir die Agape Gottes anschauen, der Seinen Sohn gab, um für uns zu sterben, und wir es dieser Wahrheit erlauben, auf dem festen Fundament zu bauen, dass der Sohn Gottes die deutlichste und anschaulichste Manifestation von Agape ist, dann wird die wahre Offenbarung und Reinheit von Gottes Agape erkannt werden und Eros ist vollständig besiegt.
Im Gegensatz dazu: wenn wir der Idee der Trinität erlauben, einen Platz in unserem Herzen zu finden, dann werden wir durch die Logik einer solchen Gleichheit zu den Füssen eines Gottes geleitet, dessen reine Agape-Liebe nicht veredelt, sondern eher verwässert und verdorben ist durch Eros.
Wie werden wir nun erfüllt mit Gottes Agape?
“Sehet, welch eine Liebe (Agape) hat uns der Vater erzeigt, dass wir Gottes Kinder heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. Geliebte, wir sind nun Gottes Kinder, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass, wenn Er offenbar werden wird, wir Ihm ähnlich sein werden; denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist.“ 1. Johannes 3, 1. 2
Der Sohn Gottes ist die reinste Offenbarung der Liebe des Vaters. Indem wir diesen Sohn anschauen, indem wir Sein Fleisch essen, Sein Blut trinken, indem wir meditieren über Ihn als den Weg von Agape, die Wahrheit von Agape und das Leben von Agape, werden wir verwandelt in Sein Bild, in das Bild von Agape.
Unser Gott ist Agape, und in Ihm ist überhaupt kein Eros.
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