Adrian Ebens
Zur Zeit der 1888-Konferenz sandte der Präsident der General Konferenz eine Nachricht aus, dass sie “zu den Marksteinen stehen sollten”, aber als Antwort offenbarte Ellen White die wahre Situation.
”In Minneapolis gab Gott seinem Volk kostbare Edelsteine der Wahrheit in einer neuen Fassung. Dieses himmlische Licht wurde von einigen mit all der Halsstarrigkeit verworfen, welche die Juden bei der Verwerfung Christi zeigten... Gott plant zur gegenwärtigen Zeit, daß sein Werk einen neuen und frischen Aufschwung erfahren soll. Satan sieht dies und ist entschlossen, es zu verhindern... Das gegenwärtige Werk war gewiß ein überraschendes Werk mit verschiedenartigen Hindernissen infolge der Tatsache, daß die Dinge unserem Volke falsch dargestellt wurden. Das was Nahrung für die Gemeinde ist, wird als etwas Gefährliches erachtet, welches man ihnen nicht geben sollte... Was soll der Himmel, der dieses alles mit ansieht, zu dieser neuerlichen Entwicklung sagen?” 1889 MS 13
Ältester Waggoner trug die Schönheit von Gerechtigkeit durch Glauben im Zusammenhang des ewigen Bundes vor. Er zeigte die “Edelsteine der Wahrheit in einer neuen Fassung”. Da das mitgeteilte Licht nicht in einem Kontext kam, mit dem einige der Leiter vertraut waren, nahmen sie ihre Kräfte zusammen, um sich gegen das Licht zu stemmen, mit dem Aufruf, “zu den Marksteinen zu stehen”. Dieser Aufruf, zu den Marksteinen zu stehen, war dazu bestimmt, den Eindruck zu erwecken, als ob Waggoner von der ursprünglichen Adventbewegung weg in den Glaubensabfall trat. Ellen White wies darauf hin, dass dieser Appell, zu den Marksteinen zu stehen, offenbarte, dass diese Männer nicht wussten, was die Marksteine waren und dass dies einfach nur eine Taktik war, um dem Licht zu widerstehen.
Im Zentrum der Auseinandersetzung stand die Beziehung zwischen dem Gesetz und dem Evangelium. Dass diese Beziehung so stark ins Blickfeld rückte kam durch eine Diskussion über die Veränderungen, die in dieser Beziehung zwischen dem Alten und dem Neuen Testament stattgefunden hatten.
Um 9.00 Uhr setzte Ältester Waggoner seine Lektionen über das Gesetz und das Evangelium fort. Die Texte, die studiert wurden, waren das 15. Kapitel der Apostelgeschichte und das zweite und dritte des Galaterbriefes, verglichen mit Römer 4 sowie anderen Passagen im Römerbrief. Seine Absicht war es, aufzuzeigen, dass der Punkt der Auseinandersetzung Rechtfertigung durch Glauben an Christus war, welcher Glaube uns genauso wie Abraham zur Gerechtigkeit gerechnet wird. Der Bund und die Verheißungen an Abraham sind der Bund und die Verheißungen an uns. (Protokoll dritter Tag, Tagesbericht Generalkonferenz, 21. Oktober 1888)
Zu behaupten, dass “der Bund und die Verheißungen an Abraham der Bund und die Verheißungen an uns sind”, bedeutete, Jahrhunderte von traditionellem christlichen Denken hinsichtlich der Beziehung eines Christen zu dem Gesetz Gottes herauszufordern. John Calvin schrieb im 16. Jahrhundert über diese Beziehung:
Das Alte Testament, wenn man es ansieht von der bezeichnenden Idee des „Gesetzes“ ist eines von „Knechtschaft“, während das Neue Testament eines der „Freiheit“ ist durch das Evangelium. (Institutes 2.11.9-10, pp. 458-460)
Aber Waggoners Herausforderung an das christliche Verständnis der Bündnisse offenbart auch die Verwirrung, die immer noch in den Köpfen vieler der Reformatoren existierte. Beachte noch einmal, was Calvin lehrte:
Der Bund, der mit all den Patriarchen gemacht wurde, ist so sehr wie unserer in Substanz und Realität, dass die beiden tatsächlich ein und dasselbe sind. Und doch unterscheiden sie sich im Modus des Zeitalters (oder der Anwendung) (Institutes 2.10.2, p. 429) Die Heiligen im Alten und im Neuen Testament haben „das gleiche Gesetz“, „die gleiche Lehre“, „das gleiche Erbe“ und „die gemeinsame Erlösung“ durch die Gnade des „gleichen Mittlers“.(Institutes 2.10.1, pp. 428, 429)
Können wir den Konflikt in Calvins Geist sehen? Er bringt gleichzeitig zum Ausdruck, dass der Bund, der in der Zeit des Alten Testaments existierte, “so sehr wie unserer ist in Substanz und Realität, dass die beiden tatsächlich ein und dasselbe sind”, und dennoch vermittelt das Alte Testament die Idee von Gesetz und Knechtschaft im Gegensatz zu der Erfahrung des Neuen Testaments von Freiheit im Geist. Knechtschaft und Freiheit sind nicht ein und dassselbe. Sie stehen in genauem Gegensatz zueinander. Also wenn Calvin die zwei Bündnisse als ein und dasselbe ausdrückt und dennoch die Ära des Alten Testaments Knechtschaft nennt im Gegensatz zu der Ära der Freiheit des Neuen Testaments, bedeutet das, einen Keil in das Ewige Evangelium zu treiben und es dem einen Evangelium unmöglich zu machen, in beiden Testamenten zu existieren.
Die Subtilität dieser Täuschung geht sogar noch weiter, denn es gibt in der Tat einen Gegensatz zwischen dem Alten und Neuen Bund, aber indem man diesen Gegensatz in die Zeitperioden des Alten und Neuen Testaments setzt statt in den Alten und den Neuen Menschen, bleibt der Keil in dem Ewigen Evangelium wie ein Virus in den Herzen der Menschen und vernichtet ihre Fähigkeit, das Evangelium in seiner Reinheit zu sehen. Beachte die Worte des Glaubensbekenntnisses der Baptisten von 1689.
Die zwei Kategorien des Bundes, beschlossen in zwei Bündnisse, ihre Natur und ihr Gegensatz; alter Bund erfüllt, und ersetzt durch den neuen, die Vorbereitung der Heidenwelt
für das Kommen des Messias; Natur und Vortrefflichkeit des Evangeliums. http://founders.org/library/covenants/ch8/
Die vermeintlichen Kategorien des Bundes
Alter Bund Neuer Bund
Altes Testament Neues Testament
Knechtschaft Freiheit
Buchstäbliches Halten des Gesetzes Geistige Gerechtigkeit
Moses Christus
Gesetz Evangelium
Schon die Worte “zwei Kategorien des Bundes” lassen zwei Klassen des Evangeliums vermuten. Eine Kategorie ist Knechtschaft, die andere ist Freiheit. Eine Kategorie ist buchstäbliche Gesetzestreue und die andere Kategorie ist geistige Gerechtigkeit allein in Christus. Bliebe diese Gedankenstruktur unerkannt, würde das sicherstellen, dass der vierte Engel der Offenbarung nie in seinem Glanz erstrahlen könnte.
Aber wenn Waggoner recht hatte und die gleichen Verheißungen und der gleiche Bund in der Zeit von Abraham und Moses existierten, dann ist es eine völlig falsche Vorstellung, von der Zeit des Alten Testaments als einer Zeit der Knechtschaft zu sprechen und von dem Neuen Testament im Gegensatz dazu als einer Zeit der Freiheit, denn die gleiche Freiheit existierte zur Zeit Abrahams für diejenigen, die damals den Neuen Bund akzeptierten, und die gleiche Knechtschaft existiert im Neuen Testament für diejenigen, die ihn ablehnen.
Altes Testament – Neues Testament
Alter Bund – Alter Mensch ----------- legalistisches Gesetzeshalten
Neuer Bund – Neuschöpfung -------- Gerechtigkeit durch Glauben
Diese neue Auffasssung, die Waggoner erklärte, kollidierte mit dem, was viele Gemeindeleiter für die Marksteine der Gemeinde hielten in Bezug auf das hinzugefügte Gesetz in Galater 3. Diese Diskussion sprengt den Rahmen dieser Abhandlung, aber eine detaillierte Erklärung über die Geschichte findet man in dem Buch “Calvary at Sinai” von Paul Penno. Es genügt zu sagen, dass Ellen White eine Botschaft vom Himmel erhielt, die zeigte, dass Waggoner etwas sehr Wichtigem auf der Spur war.
„In der vorletzten Nacht wurde mir gezeigt, dass die Beweise hinsichtlich der Bündnisse klar und überzeugend waren. Du selbst, Bruder Dan Jones, Bruder Porter und andere, ihr habt eure Kräfte zum Forschen umsonst eingesetzt, um eine von Bruder Waggoner abweichende Position über die Bündnisse zu produzieren. (To Uriah Smith, March 8, 1890.)
Seitdem ich am letzten Sabbat die Äußerung gemacht habe, dass die Sicht über die Bündnisse wie sie gelehrt wurde durch Bruder Waggoner wahr ist, scheint es so, dass große Erleichterung zu vielen gekommen ist. (To W. C. White and wife, March 10, 1890.)
Also, um die Bedeutsamkeit dessen zusammenzufassen, was Waggoner durch die Bündnisfrage sagte, ist, dass es bedeutete, dass 1000 Jahre an katholischem und protestantischem Denken über die Beziehung zwischen dem Gesetz und dem Evangelium inkorrekt waren. Die Frau aus Offenbarung 12, die in die Wildnis floh und die Regel der wörtlichen Auslegung bei sich trug, besaß ein korrektes Verständnis dieser Beziehung zwischen Gesetz und Evangelium, aber vieles davon war durch das Aufreiben der Heiligen des Allerhöchsten und durch die Einführung einer vergeistigten Methode des Bibellesens verloren gegangen.
Die von Calvin geäußerte Vorstellung, dass die Ära des Alten Testaments eine der Knechtschaft war und dass das Evangelium Menschen von dem Gesetz befreite, fand freien Ausdruck im Adventismus, weil viele Adventisten aus diesen anderen protestantischen Gemeinschaften kamen. G.I Butler drückte diese Gesinnung aus, als er sagte:
Das Zeremonialgesetz hatte eine gewaltige Menge von diesen, so dass sie ein „Joch der Knechtschaft“ aufrichteten, schwer zu tragen, von dem Paulus beansprucht, dass es abgetan ist. Zitiert in: Gospel in Galatians by E.J Waggoner Page 4
Diese von Butler geäußerte Idee über das Joch der Knechtschaft, das man in Gottes Gesetz vom Berg Sinai findet, bedeutet, dass das Gesetz und das Evangelium grundsätzlich im Gegensatz zueinander stehen. Die Idee ist, dass das Evangelium uns von der Knechtschaft des Gesetzes befreit. Damit ist einfach ausgedrückt, was John Calvin und viele Anhänger seiner reformierten Theologie lehrten. Butler wandelte einfach in den Fußstapfen dieser Männer.
Waggoner entdeckte diese zwei Kategorien des Evangeliums, die G.I. Butler präsentierte. Er zitiert Butler und antwortet dann:
Es war nicht mehr angemessen, die Mauer der Trennung zwischen ihnen und anderen weiterhin aufrechtzuerhalten. Sie standen alle jetzt auf der gleichen Ebene vor Gott. Alle mussten sich ihm nähern durch den Messias der in die Welt gekommen war, durch ihn allein konnte der Mensch gerettet werden. (Quote from G.I Butler)
Möchtest du damit andeuten, dass es jemals eine Zeit gab, in der irgendjemand zu Gott kommen konnte außer nur durch Christus? Falls nicht, dann bedeutet Sprache nichts. Deine Worte scheinen zu besagen, dass vor dem ersten Kommen Menschen zu Gott kommen konnten durch das Zeremonialgesetz, und sie sich danach an ihn wenden konnten durch den Messias, aber dann müssten wir außerhalb der Bibel suchen um irgendeine Unterstützung zu finden für die Idee, dass irgendjemand sich jemals Gott nähern konnte außer durch Christus. Amos 5:22; Micah 6:6-8, Gospel in Galatians, E.J Waggoner, 1888, page 7,8
Waggoner erkannte den Kern des Problems, indem er aufzeigte, dass Butler und ein Großteil der Führungsebene eigentlich behaupteten, dass Menschen im Alten Testament sich Gott durch das Gesetz nähern mussten ohne die Gerechtigkeit Christi, von der behauptet wird, dass sie erst erschien, als Christus auf die Erde kam. Zuvor auf Seite 7 seines Buches identifiziert Waggoner das wahre Evangelium in Begriffen, die auf die Grundsätze oder Marksteine des Adventismus zurückgehen.
Das wahre Evangelium besteht darin, die Gebote Gottes zu halten und den Glauben Jesu zu haben. Das falsche Evangelium, dass den Galatern gelehrt wurde, war die Gebote Gottes zu halten, sowie die Beschneidung. Gospel in Galatians, E.J Waggoner, 1888, page 7
Waggoner offenbart, dass es keinen Konflikt zwischen den Geboten Gottes und dem Glauben Jesu gibt. Das wahre Evangelium lehrt eine Ausweitung im Halten der Gebote durch den Glauben Jesu. Dies ist die bahnbrechende Lehre des Adventismus. Vielleicht die früheste gedruckte Darlegung des Adventglaubens fand im Jahr 1853 statt als Antwort auf eine Anfrage von den Siebenten-Tags-Baptisten. In der Ausgabe des “Review and Herald” vom 11. August fasste James White zusammen:
Wir sind vereint in diesen großen Dingen: Die unmittelbare persönliche Wiederkunft Christi und das Beachten aller Gebote Gottes sowie den Glauben seines Sohnes Jesus Christus, als notwendig um bereit zu sein für sein Kommen. RH Aug 11, 1853
Wenn James White sagt, “das Beachten aller Gebote Gottes”, deutet das nicht eine Vorwärtsentwicklung im Denken dahingehend an, alle Gebote Gottes zu halten? Aber indem sie dies zu einer bahnbrechenden Lehre machten, kam die Adventbewegung in direkten Konflikt mit John Calvin und der gesamten protestantischen Bewegung, weil eine Steigerung des Haltens der Gebote für diese eine automatische Verringerung des Evangeliums von Christus bedeutete. Da der Protestantismus das Alte Testament als eine Ära der Knechtschaft einordnet und das Neue Testament als eine Ära der Freiheit, muss jegliche Anregung zu einem verstärkten Beachten der Gesetze allerdings ihr Verständnis von dem Evangelium verdrehen und es ist genau dieses falsche Denkmuster, das die Protestanten daran gehindert hat, den Sabbat anzunehmen, weil für sie eine Annahme des Sabbats bedeuten würde, das Evangelium zu verkehren. Den Sabbat anzunehmen bedeutet für sie, danach zu streben, durch Werke gerecht zu werden, da Protestanten kein Konzept vom Halten des Gesetzes unter Mithilfe des wahren Evangeliums haben, weil das Alte Testament für sie nicht wirklich das wahre Evangelium hat. Sie werden gezwungen, eine Stellung der Opposition zu dem einzunehmen, was ihrer Meinung nach im Alten Testament stattfindet.
Um dieses Problem zusammenzufassen, sehen wir, dass Protestanten die Gebote Gottes im Gegensatz zu dem Glauben Jesu sehen, wohingegen Waggoner zeigte, dass der Glaube Jesu das Mittel ist, durch das wir die Gebote Gottes halten können, und das ist genau, was Ellen White sagte bezüglich der Botschaft von 1888.
In seiner großen Gnade hat Gott eine sehr wertvolle Botschaft an die Gläubigen durch die Brüder [E.J.] Waggoner und [A.T.] Jones gesandt. Diese Botschaft sollte den Menschen den erhabenen Retter und das Opfer für die Schuld der ganzen Welt vor Augen führen. Sie zeigte die Rechtfertigung durch den Glauben an unseren Fürsprecher; sie lud die Menschen dazu ein, die Gerechtigkeit Christi zu erhalten, die sich auch im Beachten aller Gebote Gottes äußert. Testimonies to Ministers 91,92
Beachten wir sorgfältig das Wort von Offenbarung 14,12, das die Begriffe Gebote Gottes mit dem Glauben Jesu verknüpft:
G2532 καί [kai] kah-ee Offenbar ein Primärartikel, der eine verbindende und manchmal steigernde Kraft hat; und, auch, sogar, so, dann, etc; oft
Das Wort hat eine verbindende und manchmal steigernde Kraft. Dies vermittelt den Sinn, dass das zweite Element eine Erweiterung oder Verstärkung des ersten ist und das ist genau, was Jesus sagte, was Er tun würde.
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! (Matt. 5.17)
Der Glaube Jesu schwächt das Gesetz nicht ab, sondern erfüllt es vielmehr oder füllt es voll. Der Glaube Jesu verstärkt und erweitert das Gesetz in seiner ganzen Herrlichkeit. Aber indem sie das Alte Testament für eine Ära der Knechtschaft und das Neue für eine Ära der Freiheit halten, nehmen Calvin und die meisten protestantischen Kirchen den Glauben Jesu so wahr, als sei er gegen die Gebote Gottes, die im Alten Testament gegeben werden. Somit ist jeder Versuch, auf die Wichtigkeit des Gesetzes aus dem Alten Testament hinzuweisen, ein direkter Angriff auf das Evangelium.
Die Fähigkeit von Siebenten-Tags-Adventisten, den Sabbat als Teil des Evangeliums Christi anzunehmen statt als etwas, das gegen das Evangelium von Christus ist, hat einen Markstein und ein Fundament errichtet, wonach das Evangelium Gehorsam gegenüber allen Geboten Gottes manifestieren wird, es wird nicht versuchen Gehorsam gegenüber dem Gesetz als Gesetzlichkeit herauszustellen. Auf den Marksteinen des Adventglaubens zu stehen bedeutet, sich in die Richtung zu entwickeln, alle Gebote Gottes durch den Glauben Jesu zu halten.
Aber jetzt besteht für viele Adventisten das Problem darin, dass sie, indem sie die Gebote Gottes erhöht haben, in der Tat begonnen haben, sich von dem Evangelium Christi zu entfernen. Die gleiche gegensätzliche Gesinnung veranlasste sie, das Gesetz immer noch als gegen das Evangelium zu verstehen, aber sie wählten das Gesetz an Stelle des Evangeliums. Natürlich ruft das eine Reaktion in denen hervor, die die Sinnlosigkeit in dem Versuch sehen können, das Gesetz außerhalb von Christus zu halten. Und so erklärt Ellen White:
Es gibt Menschen, welche bekennen, die Wahrheiten des Alten Testamentes zu glauben und zu lehren, während sie das Neue Testament verwerfen. Indem sie sich aber weigern, die Lehren Christi anzunehmen, zeigen sie, daß sie auch dem nicht glauben, was die Patriarchen und Propheten geredet haben. „Wenn ihr Mose glaubtet,“ sagte Christus, „so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben.“ Johannes 5,46. Daher liegt auch selbst in ihren Lehren aus dem Alten Testament keine wirkliche Kraft. Viele, welche behaupten, das Evangelium zu glauben und zu lehren, befinden sich in ähnlichem Irrtum. Sie setzen die alttestamentliche Schrift beiseite, von welcher Jesus sagte: „Sie ist‘s, die von mir zeuget.“ Johannes 5,39. Indem sie das Alte Testament verwerfen, verwerfen sie tatsächlich auch das Neue, denn beide sind Teile eines unzertrennlichen Ganzen. Niemand kann das Gesetz Gottes richtig darstellen ohne das Evangelium, und wiederum nicht das Evangelium ohne das Gesetz. Das Gesetz ist das verkörperte Evangelium und das Evangelium ist das entfaltete Gesetz. Das Gesetz ist die Wurzel, das Evangelium ist die wohlriechende Blüte und Frucht, die es trägt. CGl 126.2
In dieser einen Aussage können wir vieles zusammenfassen von dem Konflikt unter dem Volk Gottes in Bezug auf das Gesetz und das Evangelium. Jesus ist die Manifestation von dem Gesetz seines Vaters. Er ist das genaue Ebenbild von seines Vaters Gesetz. Der Glaube Jesu enthält sogar die Kraft, das Gesetz in uns zu erzeugen. Ohne den Glauben Jesu wird das Gesetz immer ein Joch der Knechtschaft sein, aber in Christus sind wir frei von dem fleischlichen Geist und wir können sagen, “Oh, wie ich Dein Gesetz liebe”.
Wenn unsere Jugend auf die Regeln achten würde, die in diesem Kapitel niedergelegt wurden (2. Petrus 1) und diese praktizieren würden, was für einen Einfluß würden sie ausüben auf der Seite des Rechts! Das Gesetz, das sie übertreten haben, würde nicht mehr ein Joch der Knechtschaft sein, sondern das Gesetz der Freiheit, der Freiheit der Sohnschaft. Wenn sie Buße getan haben vor Gott, und Glauben an Jesus üben, dann werden sie Vergebung erfahren, und das Gesetz Gottes wertschätzen mehr als Gold, ja mehr als feines Gold! {TMK 160.3}
So sehen wir, dass es tatsächlich einen Übergang von der Knechtschaft zur Freiheit gibt, aber dieser Übergang gilt für jeden einzelnen, nicht von einem Zeitalter zum nächsten.
Abraham sah tatsächlich den Tag Christi und freute sich, obwohl er 2000 Jahre vor dem ersten Kommen starb. Und das beweist ganz sicher, dass der Apostel im dritten Kapitel des Galaterbriefes von einer individuellen Erfahrung spricht, und nicht von zeitbedingten Änderungen. Es kann keine christliche Erfahrung, keinen Glauben, keine Rechtfertigung, keine Gerechtigkeit geben, die nicht eine persönliche Angelegenheit ist. Menschen werden als Individuen gerettet, nicht als eine Nation. E.J Waggoner, Gospel in Galatians, 1888, Page 33
Mit diesen Gedanken im Sinn müssen wir verstehen, dass das typische protestantische Verständnis von Apg. 15, Kolosser 2, Galater 3 und dem Römerbrief mit einer Denkweise durchtränkt ist, die die Gebote Gottes in einen Widerspruch zum Glauben Jesu platziert. Eine der größten Hürden für das Annehmen des Sabbats ist die Passage in Kolosser 2, 16-18:
So richte euch nun niemand über Speise oder Trank, oder in Ansehung eines Festes oder Neumondes oder von Sabbathen, die ein Schatten der zukünftigen Dinge sind, der Körper aber ist Christi. (Kol 2, 16-17, Elberfelder)
Da die Textstelle sich auf Gesetze aus dem Alten Testament bezieht, würde die protestantische gegensätzliche Denkweise, die den Glauben Jesu zwingt gegen das Gesetz Gottes zu sein, solche Leser der Passage dazu veranlassen, sie in einer Weise zu interpretieren, die die Menschen von deren Einhaltung befreit.Das protestantische Verständnis der Bündnisse legt nahe, dass jedes Einhalten dieser Tage automatisch das Evangelium verkehren würde und daher musste es auf eine Weise interpretiert werden, die Menschen von dem Gesetz befreit, damit sie das Evangelium haben können. Als Adventisten zu dieser Textstelle kamen, stand es daher wie eine riesige Mauer gegen sie, was sie daran hinderte, den Sabbat anzuerkennen. Ihre Fluchtweg bestand in dem Umdefinieren des Wortes für Sabbat, so dass es die jährlichen Festsabbate meinte und nicht den wöchentlichen Sabbat. Dies war in der Tat ein hilfreiches Mittel, um den Sabbat loszulassen, aber es befreite die Adventbewegung nicht von dem falschen Gegensatz zwischen dem Gesetz und dem Evangelium.
Evangelikale betrachten wie Adventisten Kolosser 2,16 auslegen und sie lachen über das, was für sie ein so offensichtlicher Hinweis auf den Sabbat ist als ein Schatten, der ans Kreuz genagelt wurde. Sie sind verblüfft über Adventisten, die ihr gegensätzliches Denksystem über das Gesetz und das Evangelium dazu verwenden, den Sabbat zu beweisen. Es ergibt überhaupt keinen Sinn und sie haben völlig Recht damit. Für ein Verständnis von Kolosser 2,16-18, das in Harmonie mit den Geboten Gottes und dem Glauben Jesu ist, siehe Showing Respect for Colossians 2:16.17 bei www.adrianebens.com.
Als Waggoner ein neues Verständnis über die Bündnisse vorstellte, öffnete sich somit eine Tür für ein besseres Verständnis über die Beziehung zwischen den Geboten Gottes und dem Glauben Jesu. Die Lehre von Waggoner würde es Adventisten ermöglichen, getreu die Marksteine ihrer Grundfesten zu erfüllen, wie James White sagte:
Wir sind vereint in diesen großen Dingen: Die unmittelbare persönliche Wiederkunft Christi and das Beachten aller Gebote Gottes sowie den Glauben seines Sohnes Jesus Christus, als notwendig um bereit zu sein für sein Kommen. RH Aug 11, 1853
Butler wollte das protestantische Konzept von den Bündnissen beibehalten, das sie vor dem Hintergrund von zeitlichen Perioden sah. Er kombinierte dann dieses falsche Verständnis mit einer Anweisung, bei den Marksteinen zu bleiben, aber wie Ellen White aufzeigte, wussten viele Leiter nicht, was die Marksteine waren. Als Ellen White zu begreifen begann, was in 1888 geschah, machte sie diese entscheidende Beobachtung:
Als sie in das Treffen kamen war ich überrascht, Ältesten …... zu hören, wie er eine Art von Rede hielt, die er vorher vor einem großen Publikum gehalten hatte,- eine Rede von der ich wusste, dass sie nicht vom Geist des Herrn diktiert sein konnte. Nach ihm folgte Ältester ….., der Bemerkungen der gleichen Art machte, bevor Bruder ….. seinen Vortrag begann, der darauf ausgerichtet war, Sympathie hervorzurufen, wovon ich wusste dass es nicht gemäß Gottes Auftrag war. Es war menschlich aber nicht göttlich. Und zum ersten Mal begann ich zu darüber nachzudenken, dass wir vielleicht doch nicht die richtige Ansicht haben über das Gesetz im Galaterbrief, denn die Wahrheit benötigt keinen solchen Geist, um sie zu unterstützen. 1888 Study materials, page 221
Der Geist, der sich gegen die Lehre von Waggoner über die Bündnisse manifestierte, ließ Ellen White erkennen, dass das adventistische Verständnis von dem Gesetz im Galaterbrief falsch sein könnte. Dass sie diese Aussage machte, bedeutet, dass sie das derzeitige Verständnis über das Gesetz im Galaterbrief nicht mit den Marksteinen der Adventbewegung in Verbindung brachte. Dieses Eingeständnis, später gefolgt von dem himmlischen Besucher, der Ellen White zeigte, dass Waggoner die Wahrheit über die Bündnisse hatte, öffnete den Weg für das vollständige Verständnis der wahren Beziehung zwischen den Geboten Gottes und dem Glauben Jesu.
Ein sorgfältiges Studium des Buches von Paul Penno, Calvary at Sinai, und der Schriften des 1888 Studienkommittees wird offenbaren, dass die Adventisten nie der falschen Sicht über die Bündnisse entkommen sind und dass sie sich immer noch weigern, es zu tun.
In der heutigen Zeit ist eine Bewegung unter Gottes Volk aufgekommen, die wieder einmal die Frage über die Beziehung zwischen den Geboten Gottes und dem Glauben Jesu stellt. In der Frage hinsichtlich der Festtage und der Neumonde und ihrer Beachtung liegt eine tiefere Frage über das Gesetz Gottes und den Glauben Jesu. Mit der protestantischen Ansicht über die Bündnisse muss jede Bewegung in die Richtung, alle Gebote Gottes zu halten, automatisch als Verrat gegen das Evangelium aufgefasst werden. Die Komplikation bei der Frage bezüglich der Feste ist, dass einige tatsächlich versuchen, sich dem Gesetz ohne ein korrektes Verständnis des Evangeliums zu nähern. Wie Ellen White andeutete:
Es gibt Menschen, welche bekennen, die Wahrheiten des Alten Testamentes zu glauben und zu lehren, während sie das Neue Testament verwerfen. CGl 126
Die Heilige-Namen-Bewegung mit ihrer Ablehnung von allem Griechischen ist ein typisches Beispiel dafür, einfach diejenigen zu polarisieren, die das Aufrechterhalten der Satzungen als Verrat am Evangelium sehen. Beide Positionen lehnen die Vater-Sohn-Beziehung der Gebote Gottes und den Glauben Jesu ab. Viele in der Hebrew-Roots-Bewegung, die alle griechischen Dinge ablehnen, sind zum völligen Scheitern bestimmt, wenn es darum geht, die Gerechtigkeit Christi und den Glauben Jesus zu empfangen. Umgekehrt werden diejenigen, die sich verpflichtet fühlen, jegliche Annäherung an die Satzungen und Rechte als Verrat gegen das Evangelium abzulehnen, auch darin scheitern, Gehorsam gegenüber allen Geboten Gottes zu manifestieren; und sie stemmen sich gegen das Licht der gegenwärtigen Wahrheit und gegen die Marksteine des Adventismus, die die Gerechtigkeit von Christus im Gehorsam gegenüber allen Geboten Gottes verheißen.
Die Frage der Feste in ihrem richtigen Kontext ist eigentlich eine Prüfungsfrage über die Bündnisse und ob wir sie in ihrem rechten Licht sehen können. Eine Nebelwand ist errichtet worden, indem die Hebrew-Roots-Bewegung in den Adventismus gekommen ist, die Adventisten alarmiert, die wissen, dass Gerechtigkeit nur durch Jesus Christus kommt. In einem Versuch, sich vor der legalistischen Invasion zu schützen, ertönt der Ruf, dass wir zu den Marksteinen stehen und die Satzungen von Moses ablehnen sollen. Das ist die gleiche Stimme, die sich 1888 erhob und Gottes Volk in die Wüste schickte. Diejenigen, die heute diesen Ruf erheben, wiederholen diese Geschichte und stemmen sich gegen das Licht, damit sie nicht die Gerechtigkeit von Jesus empfangen, die sich im Halten aller Gebote Gottes zeigt.
Die Frage der Feste sollte nicht als Prüfungsfrage für die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft angesehen werden, aber das ist genau das, was stattfindet. Was aber eine Prüfung ist, ist die Frage über die Bündnisse und ob wir die Botschaft von Jones und Waggoner zu dem Thema annehmen, von der die Prophetin eindeutig sagte, dass sie vom Himmel sei. Es gibt keine Entschuldigung für Rebellion in dieser Frage, die Beweise sind klar und überzeugend. Dies ist die Trennlinie, weil es die Grundfesten des Evangeliums auf einen völlig anderen Weg bringt und eine Rückkehr zu dem Evangelium der Töchter Babylons bewirkt. Es ist ein Rückzug vom Licht. Studiere und verstehe das Büchlein The Gospel in Galatians von E.J. Waggoner und Paul Pennos Calvary at Sinai. Dies sind prüfende Wahrheiten für diese Zeit.
Zu denen, die behaupten zu den Marksteinen zu stehen, indem sie die Satzungen und Rechte ablehnen, sage ich, dass ihr euch gegen das Licht stemmt und in großer Gefahr seid. Auf die Position der Pioniere zu zeigen, dass sie die Feste nicht annahmen und das als ein Teil der Grundfesten und Säulen zu sehen, offenbart ein mangelndes Verständnis darüber, was die Marksteine sind und wie auf ihnen aufgebaut wird. Gebt acht, dass ihr nicht fallt. Zu denen, die alles Griechische ablehnen und auf jüdische Traditionen fixiert sind, die nicht in der Schrift zu finden sind, sage ich: Tut Buße und glaubt an das Evangelium, damit Christus für euch nicht wirkungslos gemacht wird. Wir wollen alle Gebote Gottes, aber nur durch den Glauben Jesu, und dies ist die Wahrheit darüber, was es bedeutet, auf den Marksteinen vorwärts zu gehen.
Einer der Hauptgründe, weshalb ich einen Segen im Beachten der Festtage gefunden habe, besteht darin, dass es von den Leuten erfordert, sich über ihr Verständnis der Bündnisse klarzuwerden. Diejenigen, die wie Butler darauf beharren, eine dispensatorische Plattform zu bewahren, werden nicht fähig sein auf dem Markstein zu stehen, ALLE Gebote Gottes zu halten. Die protestantische oppositionelle Plattform wird keine Fortschritte im Beachten von Gottes Gesetz zulassen; sie kann bestenfalls die Fortschritte erhalten, die von den Pionieren gemacht wurden, aber diejeinigen, die tiefere Bibelstudenten sind, werden danach streben, ihr Evangelium mit ihrer Plattform in Übereinstimmung zu bringen und das muss daher einen Rückzug von den Geboten Gottes bedeuten, weil sie als Anti-Evangelium empfunden werden.
Der zweite Grund, dass ich einen Segen in den Festen gefunden habe, ist, dass ich den Legalismus aufdecken möchte, der in der Idee enthalten ist, dass man etwas NICHT TUN DARF, um erlöst zu werden. Menschen zu sagen, dass sie deshalb verloren gehen, weil sie zu bestimmten Zeiten Gott Lobpreis und Anbetung darbringen, ist Legalismus und Erlösung durch Nicht-tun von etwas. Es ist auch eine Gefahr für die Religionsfreiheit in Dingen, die eindeutig von den Patriarchen, von Christus, den Aposteln, der frühen Kirche und der Frau, die in die Wildnis floh, gehalten wurden.
Der dritte Grund, dass ich einen Segen in den Festen gefunden habe, ist, dass es einen vollkommenen Ausdruck des göttlichen Musters innerhalb des Sabbats offenbart. Die wöchentliche Einhaltung des Sabbats, der auf der Verbindung der Erde zur Sonne basiert, und die jährliche Einhaltung der Sabbate, die auf der Verbindung der Erde zum Mond basieren, bietet uns eine Signatur für die Vater-Sohn-Beziehung im Sabbat, die wunderschön ist. Es prüft auch, ob Menschen wahrhaftig den Sabbat im Glauben oder durch Werke halten. Wenn eine Person sagt, sie hält den Sabbat, weil das ewige Gesetz Gottes es befiehlt, dann ist das ohne den Glauben Christi Legalismus. Aber wenn der Sabbat im Glauben gehalten wird, dann gilt genau das gleiche Prinzip auch für die anderen Sabbate.
Der vierte Grund, dass ich einen Segen in den Festen gefunden habe, ist, dass es den Erlösungsplan in einer Körperschaft von Gläubigen sichtbar manifestiert. Es ist nicht nur eine Überzeugung, die ich in meinem Kopf bewahre, sondern diese Überzeugung findet Ausdruck und Erweiterung in einer Gruppe von Gläubigen, und die Reihenfolge wird jedes Jahr beachtet. Das Unsichtbare wird sichtbar. Die Quelle findet einen Kanal des Ausdrucks, der dem Volk Gottes großen Segen bringt. Dagegen gibt es kein Gesetz.
Der fünfte Grund, dass ich einen Segen in den Festen gefunden habe, ist die Freiheit und die Freude im Geist, die ich zu diesen Zeiten gefunden habe. Ich habe bemerkt, dass es meine Predigten, meine Gesundheit und meine Gemeinschaftserfahrung auf eine Weise gesegnet hat, die sich zuvor nicht offenbart hat. Die Verstärkung des Segens ist wirklich offensichtlich. Ja, dies ist eine subjektive Begründung, aber Vernunft ohne Ausdruck steht allein und ist tot.
Der sechste Grund, dass ich einen Segen in den Festen gefunden habe, ist die Entdeckung von einem subtilen Geist der Intoleranz in mir gegenüber biblischen Anbetungspraktiken anderer, mit denen ich nicht vertraut war. Ich habe beobachtet, wie die Samen der Intoleranz um mich herum zu einem hochgradig unchristlichen Geist heranwuchsen, der sich gegen alle manifestierte, die sie befürworteten. Dies hat mich bewogen, wie Ellen White zu sagen, “Vielleicht haben wir uns geirrt über das Gesetz im Galaterbrief, denn die Wahrheit benötigt keinen solchen Geist, um sie zu unterstützen.” Ich danke dem Herrn dafür, frei zu sein von diesem Geist der Intoleranz, der geboren ist aus einer Angst vor etwas Ungewohntem. Umgekehrt habe ich Freiheit darin gefunden, meine Liebe für Jesus, der im Neuen Testament Griechisch sprach, zu bewahren und keine Angst davor zu haben, einen Rasierer zu benutzen. Auf beiden Seiten ist der Geist der Intoleranz im Überfluss vorhanden und ich möchte nichts davon in meinem Herzen gegenüber irgend jemandem haben. Das Studium der Fest-Frage hat mir geholfen zu erkennen, dass ich auf diesem Gebiet wachsen musste und ich möchte weiterhin wachsen.
Der siebte Grund, dass ich einen Segen in den Festen gefunden habe, ist, dass die Quelle, die aus dem Sabbat heraus in die Festtage strömt, deutlich zeigt, dass der Sabbat uns heiligt. Die Feste unterstreichen die heiligende Wirklichkeit des Sabbats.
Für diejenigen, die den Sabbat heilig halten ist er ein Zeichen der Heiligung. Wahre Heiligung ist Übereinstimmung mit Gott, eins sein mit ihm im Charakter. Sie wird erhalten durch Gehorsam an die Prinzipien die eine Abschrift seines Charakters sind. Und der Sabbat ist das Zeichen des Gehorsams. Derjenige, der von Herzen dem vierten Gebot gehorsam ist, wird dem ganzen Gesetz gehorchen. Er ist geheiligt durch Gehorsam. 6T 350.1
Diejenigen, die das Prinzip ablehnen, dass Gott seinen Geist zu bestimmten Zeiten gibt, werden in Verlegenheit sein, zu erklären, weshalb sie den Sabbat halten außer als eine gesetzliche Vorschrift Gottes, was eindeutig Gesetzlichkeit ist. Diejenigen, die den Sabbat aus gesetzlicher Verpflichtung halten, werden davor zurückschrecken, dem noch die zusätzlichen Sabbate hinzuzufügen. So eine Idee muss für sie ein Gräuel sein. Solch eine Position lässt jemanden anfällig dafür sein, den Sabbat des vierten Gebots aufzugeben oder umgekehrt Gott durch eigene Taten gefallen zu wollen.
Der Grund, weshalb es unmöglich ist, Adventisten zu sagen, dass sie die Feste halten sollten, besteht darin, dass das Verständnis der Bündnisse bei den meisten Leuten bewirkt, so eine Aussage für ein Anti-Evangelium zu halten. Daher würde ich all jenen raten, die die Feste lieben, anderen Leuten nicht zu sagen, dass sie die Feste halten müssen – eure Worte werden wegen der Bündnisfrage völlig missverstanden. So ein Aufruf lässt Menschen hören, dass man diese Dinge tun muss, um erlöst zu werden und natürlich werden sie sich so einem Ruf widersetzen. Dieses Thema, mit denen zu diskutieren, die auf einem dispensatorischen Verständnis der Bündnisse stehen, ist eine völlige Verschwendung von Energie und Mühe. Diese Frage muss nicht diskutiert werden, sie muss erlebt und gekostet werden. Schmeckt und seht, dass die Feste unseres Vaters ein Segen sind, den er nicht zurückgezogen hat. Streitet nicht darüber, lebt es einfach und lächelt vor Freude. Die Freude und die Freiheit unserer Anbetung wird den Geist der Tyrannei dagegen überwinden.
Die Schlussworte von Maleachi rufen heute zu uns aus als eine Prophezeiung für die letzten Tage:
Die abschließenden Worte von Maleachi sind eine Prophezeiung in Bezug auf das Werk, das getan werden sollte als Vorbereitung auf das erste und zweite Kommen Christi. Diese Prophezeiung wird vorgestellt mit der Ermahnung: Gedenkt des Gesetzes Mose's, meines Knechtes, das ich ihm befohlen habe auf dem Berge Horeb an das ganze Israel samt den Geboten und Rechten. {SW, March 21, 1905 par. 1}
Wer ist bereit, diese Prophezeiung zu beherzigen in Vorbereitung auf das zweite Kommen Christi? Wer möchte aus der Quelle empfangen, die aus dem Sabbat zu den festgesetzten Zeiten des Vaters strömt? Die Fähigkeit, diesen Aufruf zu hören, hängt davon ab, ob du in korrekter Weise auf dem Markstein des Adventismus aufbauen kannst in Bezug auf das Gesetz Gottes und den Glauben Jesu.
Übersetzung: Susanna Kronke, Jutta Deichsel